Weiberfastnacht 2024

Mit der Weiberfastnacht starten die Feiernden in den Karneval und die Frauen übernehmen die Herrschaft. Karnevalsvereine erklären den Karneval offiziell am 11. November um 11:11 Uhr für eröffnet. Aber so richtig los geht es erst am letzten Donnerstag vor dem Beginn der Fastenzeit mit der Weiberfastnacht. 2024 fällt sie im Kalender auf den 8. Februar.

Symbolisch ist im Karneval die natürliche Ordnung auf den Kopf gestellt. Politiker und Mächtige bekommen in Büttenreden einen Spiegel vorgehalten und haben allerlei Spott zu ertragen. Da ist es naheliegend, dass auch die Frauen ihren Beitrag zum Karneval leisten wollen. Zur Weiberfastnacht erstürmen verkleidete Frauen Rathäuser oder schneiden Männern die Krawatten ab. Der Brauch des Krawattenabschneidens ist erst seit dem 20. Jahrhunderts bekannt und vielerorts sind die Männer mittlerweile vorgewarnt und tragen zur Weiberfastnacht keine Krawatten mehr. Zur Weiberfastnacht finden vielerorts Bälle und Sitzungen statt.

Zur Weiberfastnacht ergreifen die Narren die Macht. Bei der schwäbisch-alemannischen Fastnacht gehört zur Eroberung des Rathauses, dass der jeweilige Bürgermeister des Ortes den Schlüssel zur Stadt und die Macht übergibt. Dabei tragen die Narren nicht einfach nur Kostüme, sondern das Häs. Das ist ein traditionell handgefertigtes Kostüm, bestehend aus einer Tracht und einer Holzmaske, die teilweise seit Generationen in der Familie sind.

Schmutziger Donnerstag


Die Weiberfastnacht ist je nach Region auch unter anderen Namen bekannt. Der schmutzige oder fette Donnerstag erinnert an die frühere Tradition, am letzten Donnerstag vor der der Fastenzeit zu schlachten. Schmutzig bezieht sich dann nicht auf dreckig, sondern stammt vielmehr vom schwäbischen Wort „Schmotz“ für Fett. Aus dieser Tradition heraus entstanden die Fastnachtküchlein oder Krapfen, die zum Karneval überall zu finden sind.

Unsinniger Donnerstag


Neben Schmalzgebäck und herumziehenden, verkleideten Frauen stehen zur Weiberfastnacht der Spaß und das Feiern im Zentrum. Daher gibt es in verschiedenen Regionen wie in München auch die Bezeichnung unsinniger Donnerstag. Dieser Name spielt auf das Possen und Witze reißen und Vergnügen an. Zum Unsinnigen Donnerstag finden vielerorts schon Umzüge statt, die sich regional unterschiedlich gestalten. Im bayerischen Dorfen vertreiben die ganz in Weiß gekleideten Hemadlenzen den Winter. Die gleiche Funktion übernehmen die Schellenrührer in Mittenwald, die mit Kuhglocken durch die Stadt ziehen.

 

Bildquelle: Rottweiler Fassnacht, By Guido Radig (Own work) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons